nur ein e ?!
Meine Entscheidung, mich nun in meinem 67. Lebensjahr mit der weiblichen Ansprechform «Renee« zu schreiben ist die Konsequenz aus einem Lebens- und Erlebensmotiv. Ich folge damit keinem Trend oder einer Mode, es sind vielmehr innere Beweggründe.
Als Kind so viele Träume – Wachträume im Dazwischen und öfter den Kleidenschrank meiner Mutter in stillen Stunden durchkämmt. Im Kindergarten dann meistens mit den Mädchen und ihren Arbeiten mitgebastelt… .
Das Buch von Virginia Woolf «Orlando« und der dazugehörige Film haben mich inspiriert und mehr wie nur magisch angezogen, 1976 die ersten Selbstporträts als androgyner Mensch. Danach unzählige Fotoreihen zu diesem Aspekt – sehr zum Leidwesen meines Sohnes. Auch Simone de Beauvoirs Buch «das andere Geschlecht« hat vieles in mir bewegt.
Mit dem Anziehen als Mann von Frauenkleidern und das Autragen von Schminke kratzen
wir nur an der Oberfläche.
Empfehlenswert: Dokufilm von Paul Riniker „ Traum Frau Coco“.
Mein mich einlassen auf die Tanzarbeiten von Tatsumi Hijikata «a Girl« und die unzähligen Einzelstunden bei Kazuo Ohno und seine Frauenfiguren haben mich jahrzehntelang und bis ins Heute geprägt und geformt. All dies dringt durch meine Bewegungen und Gesten in meinem Tanz hindurch.
Das Blutbuch von Kim de L` Horizon und seine nicht binären Texte und die Gespräche mit Gabriella Gombas und Veronika Fischer haben mich zum Entschluss bewegt, in meinem Vornamen das weibliche zweite e zu setzen. Jedesmal wenn ich nun diese e benutze löst es etwas in mir selber aus…?!