Fruits of life

Konzept
Schmalz-Gombas

Produktionsbegleitung
-Jacques Erlanger kulturvermittlung.ch, St. Gallen

Tanzzyklus 1 und 2

Die Tänzer*Innen
Wilma Vesseur und Hanna Schönsee, Trogen
Robert Steijn, Amsterdam
Kollektiv dance me to the end, aus der Deutschweiz: Tina Mantel/ Katharina Vogl/Anna Huber/Angela Stöcklin/Jeanette Engler/Iwan Wolfe/Gisa Frank/Angelika Ächter
delta RA`i und Julia Funk, Berlin und Wiesbaden
Renee Schmalz und Sängerin Gabriella Gombas, Gottlieben
Anna von Siebenthal, Wagenhausen


Fruits of Life geht in die letzte Runden

Tanzzyklus  2  
-22. / 23. Feb 25, in  der Lokremise, Grünbergstr. 7, 9000 St.Gallen   

Eröffnungsritual am Samstagabend und Sonntagnachmittag
-Veronika Fischer 

Samstag Abend,   22. Feb 25, Beginn 19:30 Uhr, Türöfffnung 19 Uhr
-Renee Schmalz & Gabriella Gombas & Jonas Ruedi
-Wilma Vesseur & Hanna Schoensee
-delta RA`i & Julia Funk

Sonntag Nachmittag,    23. Feb 25, Beginn 13:30 Uhr, Türöffnung 13 Uhr
-Anna von Siebenthal
-Robert Steijn
-Tanzkollektiv Dance me to the end

Pay what it's worth
Reservationen unter kontakt@schmalz-gombas.ch
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Bereits statt gefunden
Tanzzyklus 1 -Oktober 24, Kult-X in Kreuzlingen,

Lesung mit Wort und Film   
Sonntag Abend, 23. Feb 25, Beginn 19:30 Uhr, im Freiraum, 8274 Gottlieben

Dr. phil. Johannes Lothar Schröder, Hamburg
Kunsthistoriker, Text- und Bildschaffender, Forschender der ephemeren Künste und ihre Dokumentationen.

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Reservationen unter kontakt@schmalz-gombas.ch
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Bereits statt gefunden
Buchvernissage und Performative Lesungen 
im Nov 24 Apollo, Kreuzlingen und Dez 24, Tigerfinklifabrik, Diessenhofen

Die Tanzperformances
Der Körper als Gefäss der Zeit – Eine Spurensuche

Tanzen im Alter verliert sich nicht mehr im konventionellen Rausch der Jugend, es wird vielmehr angetrieben von Impulsen die intensiv, extrem freudig, extrem schmerzhaft oder dann extrem schlicht sein können. Das Flehen, nicht mehr der funktionierende, leisungsgetriebene und gebändigte Mensch zu sein um wieder Wasser, Feuer, Erde, Greis oder Girl zu werden.
Ich bin nicht nur was Du denkst – ich stehe auch für etwas anderes: Mensch sein mit Zugang zu seinen unendlich ozeanischen Tiefen, zu einer uralten, niemals zu zähmender Kraft. Vielleicht gelingt es uns, diese Tiefen auszuloten und das Alter in einen ungeahnten, sichtbaren Reichtum zu verwandeln, so dass sich das Letztendliche im Leben erfüllen kann – die Früchte des Lebens zu pflücken.

Ein Tanzzyklus, der unterschiedlichste Tanzstile und Tanzpositionen zusammenführt zum Thema der Tanz und das Alter. Wir haben eine carte blanche ausgestellt für unterschiedliche Tänzer*Innen/Duos/Tanzgruppen aus verschiedenen europäischen Ländern und sie dazu eingeladen, je eine eigenständige Tanzperformance ausarbeiten. Sie sind zwischen 28 bis 74 Jahre alt und beleuchten das Thema Alter aus ihrer ganz persönlichen Perspektive heraus.

Der Tanz-Körper im Alter ist von der eigenen, subjektiven Lebensgeschichte durchdrungen. Diese nagt an der Substanz des Körpers, an der Ausrichtung im Tanzgeschehen. Das Altern ist in sich subversiv, bewegt sich auf geheimen Pfaden und dringt ungefragt in das Alltagleben, Erleben und in die künstlerischen Prozesse ein. Ein alternder Körper ist der unmittelbare Ort, um die Vergänglichkeit unseres Seins auszudrücken. Die Tänzer*In transportiert diese Körperbotschaften in seine Performance hinein. Die Spuren und Einschreibungen der persönlichen wie kollektiven Lebensgeschichten liegen sichtbar offen und sind Aufforderung, sich der eigenen körperlichern Endlichkeit und Fragilität zu stellen.

Fruits of Life ist ein Tanzzyklus, in dem Verbindungen von Lebenslauf und Werklauf gesucht werden – Versuche, den tänzerischen Körper auch im Alter noch frei zu lassen, das Erstarren zu verflüssigen. Ein sichtbar gemachter Prozess aus aberhundert kleinen, grösseren und winzigen Abschieden – ein inneres Vorbereiten auf den grossen Abschied, den eigenen Tod.

Werden die Bewegungen im Alter ernster oder komischer? Katapultieren wir den Körper immer noch in den Raum? Stossen ihn ab? Ziehen uns gegenseitig an? Toben uns aus? Fallen hin? Küssen den Boden?

Tanz und Alter ist eine Disziplin, bei der bisher wenig vorgeschrieben ist, wenig Wege versperrt sind, weil sie wenig begangen und daher noch nicht oft kontextualiert worden sind. Eine klärende Rebellion, die Raum lässt für ungewohnte Impulse. Gedanken-Sprünge, die wie Flutwellen die Tänzer*In mitreissen, die wie ein Luftzug den Körper schaukeln, treiben, schwingen.

Das Alter ruft die Liebe zur Ordnung – Liebe ich genug? Liebe ich richtig? Mache ich sie nicht kaputt, wenn ich sie zu ergreifen versuche?
Alles Fragen an den Tanzkörper. So tanzen wir von der dunklen Seite des Mondes her, mit dem tiefen Verlangen nach intuitiver Verwandlung, nach sinnlicher Transformation, in ein wo Anders hin, vielleicht in ein zu sich Selbst.

Tanz und Alter oszillieren zwischen poetischer Offenheit und gradezu schmerzhafter Direktheit. Die Wunden, die der Körper über all die Jahre erleidet, können vernarben und heilen. Die inneren Wunden bewahre ich in mir als Tänzer*In, und wie menschlicher Humus werden sie verarbeitet, so dass durch Tanz und Alter das Wesen und der Körper geformt und umformt werden. Dies enthüllt eine eigene Ästhetik und Schönheit in sich, wie auch das Wissen und die Einsicht um die eigene Verletzlichkeit und Notwendigkeit, sich auf den Wandel einzulassen.

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Das Buch

zu bestellen unter
kontakt@schmalz-gombas.ch
45 CHF

Performative Lesungen
haben statt gefunden 2024
-Oktober, Apollo in Kreuzlingen, mit Buchvernissage
-Dezember, Tigerfinklifabrik in Diessenhofen 
 
Stimmmlandschaften        Gabriella Gombas
Autorinnen                Lyrik - Barbara Marie Hofmann  
                          Essay - Veronika Fischer

Im Anschluss an die Lesung fanden offene Gesprächsrunden statt, mit den drei Akteurinnen und einigen Künstler*Innen des Gesamprojektes.

Kostprobe aus der Lesung
Ritual und Text von und mit Veronika Fischer / Fotos Gabriella Gombas

Préparations aux urgences
für eine erwachsene Person, ausreichend für 3 Nächte

– 1 Schale aus dem Haus deiner
Grossmutter
– 4 Kerzen und Streichhölzer
– 1 getrockneter Flusskrebs
– 1 Eulenfeder, selbstgefunden
– 1 Weisheitszahn eines Exlovers
– 1 «halbes Auge, blaue Taube»
– 3 Tropfen Mondwasser
– dein erstes graues Haar
-7 Schlüssel, mindestens 3 davon geklaut
– 12 Posthornschnecken
– 3 Granatapfelblüten oder
Eidechsenhäute
– 1 kleiner Spiegel
– 1 Giftring
– 1 Gefäss für deine Tränen

Packe alles ein in drei hölzerne Zigarrenkisten und verwahre diese für Notfälle jederzeit griffbereit
ganz hinten in deiner Wäscheschublade.

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Das Buch

165 Seiten
Fotografische Inszenierungen – acht Beiträge
Texte – fünf Autor*Innen


Texte
-Franz Hohler, Zürich
-Johannes Lothar Schröder, Hamburg
-Veronika Fischer, Konstanz
-Sabine Brönnimann FährFrau, Zürich
-Barbara Marie Hofmann, Konstanz

Inszenierte Fotografie
-von allen Tänzer*Innen
-Anita Kaya, Wien
-Jonas Ruedi, Wängi
-Gabriella Gombas, Tägerwilen

Grafik
-Annabelle Höpfer Grafikstudio ah, Konstanz

Lektorat
-Fritz Franz Vogel, Diessenhofen
-Heike Meyer Popup-Poesie, Konstanz

Verlag
-edition abcdefghijklmnopqrstuvwxyz Fritz Franz Vogel, Diessenhofen

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PRESSE

SAITEN – Ostschweizer Kulturmagazin, Jan 25

Mit freundlicher Unterstützung durch